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20.01.17 Wolfgang Kaufmann siegt zum dritten Mal bei den 24h Dubai
Pole Position und Klassensieg beim Langstreckenrennen in Dubai
Nach vier Jahren Abstinenz kehrte Wolfgang Kaufmann nach Dubai für die inzwischen 12. Auflage des 24-Stunden Rennens zurück. Im Gepäck hatte der Westerwälder viel Zuversicht für ein gutes Ergebnis. Zum dritten Mal stand der Brokernet Silver Sting mit Porsche 997 Technik für Kaufmann zur Hatz zweimal rund um die Uhr bereit. 2010 und 2011 war er für Bovi Motorsport am Start und konnte jeweils den Klassensieg einfahren.
Im freien Training konzentrierte sich das Fahrerquartett Wolfgang Kaufmann, Kalman Bodis, Jaap van Lagen, Bo Frederiksen auf fleißiges Kilometersammeln. Allerdings machte das Getriebe etwas sorgen, so dass man vorsorglich für das Qualifying die Schaltbox in Rekordzeit tauschte. Dass sich der Einsatz der Mechaniker gelohnt hatte, zeigte schließlich auch die Pole Position in der SP2 Klasse. Die Weichen für ein erfolgreiches Rennen waren gestellt!
Wolfgang Kaufmann stieg als zweiter Fahrer ins Cockpit des 6-Zylinder Sportwagens. Bis in die Nachstunden konnte man immer wieder die Führung in der Klasse behaupten, ehe man unverschuldet in Rückstand geriet. Ein BMW war dem Brokernet Silver Sting mit einem Teamkollegen am Steuer in der Anbremsphase beim Einlenken rechts ins Heck gefahren, was eine kurze Reparaturpause nötig machte. Zeitweilig rutschte das Bovi Motorsport Team bis auf den fünften Platz zurück, alle Hoffnungen auf ein Podium oder den Klassensieg schienen dahin.
Eine gebrochene Spurstange als Folgeschaden des Unfalls sorgte noch für einen kurzen Aha-Effekt bei Wolfgang Kaufmann. Glücklicherweise geschah dies kurz vor der Boxeneinfahrt, so dass der Westerwälder Profi schnell und sicher reagieren konnte.
Doch für den „Fighter“ Wolfgang Kaufmann war aufgeben weiterhin keine Option. Schnelle und konstante Rundenzeiten brachten Kaufmann und seine Co Piloten bis in den frühen Morgenstunden wieder zurück an die Spitze. Zahlreiche Code 60 Phasen nach Unfällen (alle Fahrzeuge im Feld dürfen maximal 60 km/h fahren) brachten den Profirennfahrer nicht aus dem Konzept, die Führung wurde eisern verteidigt.
Eine Besonderheit im Reglement brachte am Vormittag Rennende etwas Schweiß auf die Stirn. „Man kann in der SP2 Klasse eine Kombination aus Gewicht und Tankgröße wählen, legt sich aber damit auf eine Mindestrundenzeit fest“, erklärt Wolfgang Kaufmann. Die Bovi Motorsport Truppe hatte eine Zeit von 2.08 Minuten gewählt, die nicht zu unterschreiten war. Als ein Teamkollege etwas zu ambitioniert zur Sache ging, bekam man eine Zeitstrafe von 2 Minuten und 30 Sekunden aufgebrummt, absitzen musste sie Kaufmann in seinem Stint.
Noch mal richtig spannend wurde es in der letzten Rennstunde, als sich der Diffusor am Heck des Brokernet Silver Sting löste, am Steuer Wolfgang Kaufmann. Bevor er zur Reparatur an die Box kommen konnte, fiel das für die Aerodynamik wichtige Teil ab. Trotz der leichten Einbußen in den Rundenzeiten kämpfte Kaufmann weiter und konnte schließlich seinen dritten Klassensieg in diesem Auto bei den 24h von Dubai einfahren. Zwei Runden betrug im Ziel der Vorsprung auf die Konkurrenz mit teils wesentlich moderneren GT Autos und leistungsstarken V8 Tourenwagen.
„Der dritte Klassensieg beim dritten Einsatz mit dem Brokernet bei den 24-Stunden von Dubai ist ein erstklassiges Resultat. Dieses Jahr mussten wir uns aber ganz schön strecken für den Sieg, härter war die Klasse noch nie umkämpft.
Dazu ist das Rennen per se schon anspruchsvoll. Viele Autos auf der Piste, viele Zweikämpfe, man muss immer hellwach sein, um Kollisionen zu vermeiden. Ich glaube von den Autos im Ziel war kaum eines ohne Feindberührung. Unser ungarisches Team Bovi Motorsport und vor allem Kalman Bodis, der dieses Projekt mit viel Herzblut betreibt, hat einen perfekten Job gemacht. Einsatz und Kampfgeist haben sich gelohnt!“.
Geschrieben von: Christian Freyer