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15.10.14 Langstreckenwochen für Wolfgang Kaufmann
3 Rennen in nur zwei Wochen standen für den Molsberger Motorsportprofi auf dem engen Zeitplan.
Den Beginn machte ein Lauf zur CER, einer historischen Sportwagenserie, im südfranzösischen Paul Ricard. Arbeitsgerät war ein seltener scheibengebremster Jaguar XK120 aus den frühen 50er Jahren, eines der ältesten Autos im Feld. Leider endete der Einsatz nach rund einer Rennstunde mit Problemen am Zündverteiler.
Die wahre Herausforderung begann für Kaufmann jedoch erst nach dem Rennen. Die CER fuhr am Samstag; Sonntag musste der Westerwälder am knapp 1.000 KM entfernten Nürburgring bei der Youngtimer Trophy im Cockpit des Ford Escort MK I BDA sitzen. In einer langen Nachtfahrt stürmte Kaufmann gen Norden, nur um dort festzustellen, dass der Nebel die Eifel fest im Griff hatte. Rennen abgesagt, lange Fahrt in kurzer Zeit umsonst.
Nur wenige Tage später kehrte Wolfgang Kaufmann zum Nürburgring zurück, um im neunten Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft erneut den Kremer Racing Porsche 997 KR zu pilotieren. Am Freitag versuchte das Team noch die massiven Handlingsprobleme abzustellen. Während der folgenden Nachtstunden arbeitete die Mannschaft von Porsche Kremer Racing fieberhaft an Lösungen und wechselte u.a. das Getriebe. Mit Erfolg!
Im Qualifying stellte Wolfgang Kaufmann den Kremer Porsche auf den zweiten Startplatz der SP7 Klasse und konnte dabei auf einen neuen Joker setzen. „Wir haben von Michelin eine neue Reifenkonstruktion bekommen“, erklärt Kaufman. „Beim Qualifying hat sie mir sofort gut gefallen, so dass wir den neuen Reifen auch im Rennen einsetzten. Unser 997 KR funktionierte hervorragend. Die Jungs von Porsche Kremer Racing und unserem Reifenpartner Michelin haben einen wirklich tollen Job gemacht“.
Kaufmann absolvierte dann den Start zum 4-Stunden Rennen und hielt sich in der Anfangsphase zunächst klug zurück. „Um mich herum war sehr viel los, es wurde teilweise viel zu unüberlegt gefahren. Im meinem ersten Stint gab es sehr viele Unfälle und dadurch bedingt immer wieder gelbe oder doppelt gelb geschwenkte Flaggen“, so Kaufmann. Die überlegte Fahrweise sollte sich auszahlen, als Führender der SP7 kam er zum ersten Boxenstopp. Kaufmann blieb im Cockpit und absolvierte auch den zweiten Turn im Porsche 997 KR. Die Spitze der Klasse konnte er beherzt verteidigen, bis sich eine Runde vor dem geplanten Stopp auf der Döttinger Höhe der Unterboden löste.
Der fällige Reparaturstopp warf das Trio Kaufmann /Baunach /Schiewitz weit zurück und machte den längst überfälligen und verdienten Sieg erneut zunichte. Zwar konnten beide Copiloten noch einige Runden fahren, doch mehr als Rang 8 war nicht mehr zu erreichen. „Wir konnten jetzt schon oft zeigen, dass wir an die Spitze der SP7 gehören“, zog Kaufmann sein Fazit. „Doch leider wurden wir immer wieder in Führung liegend eingebremst.“
Obwohl Wolfgang Kaufmann in den letzten Tagen über 4.500 Kilometer für den Rennsport zurückgelegt hat, bleibt für ein Verschnaufen keine Zeit. Bereits am kommenden Wochenende geht es mit dem Jaguar XK120 wieder in der CER an den Start. Dieses Mal in Portima, an der portugiesischen Algarveküste.



