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26.01.06 Wolfgang Kaufmann muss sich in Dubai mit Rang elf begnügen (Sport Platz)
Beim 24 Stunden-Rennen verhindern technische Defekte am Porsche und organisatorische Fehler besseres Abschneiden - Sieg für Hans-Joachim Stuck
DUBAI. Zu ungewohnter Zeit reiste Rennfahrer Wolfgang Kaufmann aus Molsberg in die Wüste. Galten jahrzehntelang die 24 Stunden in Daytona Ende Januar als Auftakt für die Langstreckenspezialisten, so muss sich die Szene nun einen neuen Termin eintragen: die 24 Stunden von Dubai. Obwohl der Westerwälder während seiner elf Stunden im Auto konstant schnelle Runden fuhr, reichte es nur zum elften Platz. Einer Top-Platzierung standen die Technik und die Unerfahrenheit eines der beiden Teamkollegen im Wege.
Im ersten freien Training durften die Piloten erst um 17 Uhr auf die Strecke, konnten dann jedoch bis 21 Uhr das Dubai-Autodrom in der Nacht kennenlernen. Die holländische Lammertink-Mannschaft entschied sich, alle drei Piloten auf die Strecke zu bringen - neben Kaufmann auch Luca Moro und den Niederländer Ardivan der Hoek.
Porsche-Spezialist und Langstrecken-Routinier Wolfgang Kaufmann übernahm in Zusammenspiel mit den britischen Dunlop-Reif en-technikem und dem Lammer-tink-Team die Aufgabe, ein einfach zu fahrendes, aber dennoch schnelles Set-Up für die 24 Stunden-Hatz zu finden.
Im morgendlichen Zeittraining über 90 Minuten fuhr Kaufmann nur wenige Runden, stellte den 2005er Cup-Porsche aber dennoch auf die beachtliche vierte Startposition, bevor die Lammertink-Crew zum großen Service vor dem Rennen antrat.
Der Renntag erwartete die Teams mit den heißesten Temperaturen der Woche, im Schatten deutlich über 30 Grad. Am Start nutzten die beiden Duller BMW M 3 ihre Ausgangsposition in der ersten Startreihe und verzögerten das Feld auf der Start/Ziel-Graden. Des einen Freud ist des anderen Leid: Wolfgang Kaufmann verlor im ungünstigen Drehzahlbereich direkt zwei Startplätze und musste sich an Postion sechs in das Feld einreihen. In der folgenden Aufholjagd konnte der Westerwälder mit den Dunlop Reifen zwei problemlose Stints hinlegen und als einziger Pilot des Feldes den späteren Sieger, den Duller-BMW M 3 mit Hans-Joachim Stuck am Steuer, überholen und sich in die Liste der Gesamtführenden eintragen.
Im Zuge der Überrundungen musste Kaufmann den BMW wieder ziehen lassen und steuerte nach einer Fahrtzeit von 1:40 Stunden die Box an. Ursprünglich hatte man für Kaufmann die maximale Fahrtzeit von zwei Stunden eingeplant, entschied sich aus Sicherheitsgründen jedoch für einen vorgezogenen Stopp. Wolfgang Kaufmann hatte eine Runde zuvor in der Rechtskurve nach Start und Ziel Grip an der Hinterachse verloren.
Als zweiter Pilot kam der Niederländer Ardi van der Hoeck zum Einsatz. Dieser unterschätzte offenbar die körperlichen Anforderungen, kam völlig erschöpft nach 45 Minuten an die Box und übergab das Lenkrad an Kaufmanns Partner aus der FIA GT Meisterschaft, den Italiener Luca Moro. Moro hatte sich im Vorfeld des Rennens zusammen mit Wolfgang Kaufmann auf das Rennen vorbereitet und konnte den Porsche in aussichtsreicher Position pilotieren.
Doch dann begann das Unheil, der Porsche verweigerte Teil für Teü die Arbeit. Zu Beginn mussten die Antriebswellen getauscht werden. Anschließend konnte man sich wieder auf Rang drei nach vorne arbeiten, als ohne Vorankündigung ein Traggelenk des unteren Querlenkers hinten rechts brach. Die Lammertink-Mannschaft bemühte sich, die vielen Ersatzteüe zu sortieren und den Porsche nach endlos langen Minuten wieder auf die Strecke zu schicken. Fast wie eine Kleinigkeit mutete die defekte Radmutter am rechten Hinterrad an. Man entschied sich jedoch zu spät zu einem Wechsel des Zentralverschlusses und verlor erneut zehn Minuten beim folgenden Boxenstop. Eine weitere Runde verlor die Mannschaft, als Teamchef Lammertink ein organisatorisches Missgeschick unterlief. Nach einem schweren Unfall auf der Start/Ziel-Geraden wurde das Rennen unterbrochen und die Strecke als Parc Ferme ausgewiesen. Lammertink holte den Porsche fälschlicherweise in die Box, wo man dann bis zur grünen Flagge warten musste, um dann erst mit den Service- und Reparaturarbeiten beginnen zu können.
Ein Absturz in die Tiefen des Klassements war die Folge. Mit verbissenem Einsatz brannte Wolfgang Kaufmann konstant schnelle Rundenzeiten in den heißen Wüstenasphalt und brachte den Porsche zumindest bis auf Position elf. Luca Moro fuhr während seiner neun Stunden konstant schnelle fehlerfreie Runden und setzte Kaufmanns Tipps dankbar um.
Der dritte Püot der Lammer-tink-Truppe fuhr die verbleibende Rennzeit und wird für sein nächstes 24 Stunden-Rennen wohl vorher einen „Personal Trainer" engagierenmüssen.